Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Metropolregion Hamburg

  • © Holger Arlt

Sechs Alpaka-Damen erobern die Herzen

Mit der Alpaka-Zucht hat sich Alina Holler einen Traum erfüllt. Ilke Rosenburg

Jürgen Ruge, Sprecher der Regiobranding-Lenkungsgruppe, versucht, mit Futter die Alpaka-Dame Feli zu locken. Ilke Rosenburg

Es heißt, wenn man Alpakas zu tief in die Augen schaut, ist man verloren“, erzählt Alina Holler lächelnd. Das kann sie nur bestätigen – hat sich vor vielen Jahren schon quasi schockverliebt. Und seitdem habe für sie festgestanden, dass sie irgendwann einmal Alpakas züchten möchte. Ein Traum, den sich die heute 26-jährige Nortorferin auf dem Hof ihrer Eltern vor drei Jahren verwirklichte. Ohne deren Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen.
Zunächst kamen drei Alpaka-Damen auf die Wiese am Haus. „Man fängt nie mit weniger an, denn Alpakas sind Herdentiere“, erklärt Alina Holler. Inzwischen hat sich die Herde verdoppelt. Und wer Zoe (9), Feli (2), Elisa (7), Summer (7), Abby (2) und Juna (dieses Jahr im Juni geboren) sieht, kann gar nicht anders als sich von den großen Kulleraugen verzaubern zu lassen. Gelegenheit dazu gibt es am Regiobranding-Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ am Sonntag, 8. September, von 10.30 bis 16 Uhr in Nortorf, Rehweg 2.
Erlebt haben das gerade erst Mitglieder aus der Regiobranding-Lenkungsgruppe um Sprecher Jürgen Ruge. Da am Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ für sie nicht die Gelegenheit zu Besuchen bestehe, da sie selbst eingebunden seien, gebe es die „General-Probe“, so Ruge. Ihm gelang es ebenso wie dem Rest der Gruppe nicht, sich dem Charme der Alpakas zu entziehen.

Alpakas mit Futter anlocken
Die sind reine Woll-Lieferanten, aber trotzdem keine Kuscheltiere. „Alpakas sind Fluchttiere“, erzählt Holler. Doch mit etwas Futter ließen sie sich an diesem Spätnachmittag locken. Was auch insgesamt gut ging. Im Gegensatz zu Lamas spucken Alpakas nicht oft. Und wenn, geht es darum, die eigene Position in der Herde zu festigen. Da könne es schon mal passieren, dass die Herden-Chefin – in Nortorf ist es Elisa, obwohl sie nicht die Älteste ist und auch noch nicht gefohlt hat – die anderen Tiere spuckend zurechtweist. Wenn beispielsweise eine der anderen Alpaka-Damen schneller beim Futter ist, das Elisa eigentlich bekommen sollte, setzt sie Zeichen. Da hat es auch schon Alina Holler getroffen. „Aber in all den Jahren höchsten dreimal“, räumt sie schmunzelnd ein. Der Gestank allerdings sei extrem.
Obwohl Zoe diejenige sei, die schon zweimal Fohlen zur Welt brachte, hat sie nicht automatisch die Chefinnen-Rolle in der Herde übernommen. Das sei schon erstaunlich, meint Alina Holler. Gerade ist Juna geboren, benannt nach ihrem Geburtsmonat. Das Vater-Tier ist ein Alpaka-Deckhengst aus einer Herde im benachbarten Dammfleth. Zwölf Monate sind Alpaka-Stuten tragend. Doch nicht immer klappt die Befruchtung auf Anhieb.
Wie man merke, dass es geklappt hat? Der Deckhengst wird nach etwa vierzehn Tagen noch einmal geholt. Wird er von der Stute angespuckt und dadurch auf Abstand gehalten, kündigt sich der Nachwuchs an. Der kann dann zwischen 20 und 25 Jahre alt werden. Gezüchtet werden Alpakas ausschließlich wegen ihrer Wolle, Fleischlieferanten sind sie nicht. Einmal im Jahr werden sie geschoren – im Mai oder Juni, erläutert Alina Holler. Je nachdem wie kalt der Winter war, haben die Alpakas dann Wolle produziert. „Je kälter, desto besser“, was das Wetter in der Region allerdings nicht hergibt. Die Wolle wird zur Verarbeitung gebracht. Alina Holler hat sich dafür entschieden, sie als Deckenfüllung zu verwenden. Die verkauft Familie Holler auch.
Wie viel Wolle das Scheren durchschnittlich ergibt? Das wird hier nicht verraten. Denn für den Aktionstag ist ein Gewinnspiel geplant, bei dem die kleinen und großen Besucher an der Wollstation erraten können, wie schwer ein Beutel Wolle ist. Aufgestellt sein wird auch eine Fühlbox. Außerdem können noch Kleintiere wie Kaninchen, Hühner, Schildkröten und Katzen am Aktionstag entdeckt werden. Möglichkeit für eine kleine Pause mit Kaffee und Kuchen zu kleinen Preisen wird auch geschaffen.
Und natürlich steht die Alpaka-Züchterin gemeinsam mit ihrer Mutter Birgit Holler an dem Tag für alle Informationen über die Alpakas oder weitere Pläne wie Yoga oder Weinproben zur Verfügung. Beispielsweise auch darüber, warum Alpakas so saubere Tiere sind oder warum die Tiere kaum krank sind. Ein Tipp: Alpakas sollen nach süßem Popcorn riechen. Schnuppern Sie einfach mal.


Nach oben