Historie auf 6700 Quadratmetern
Es wurde Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet und steht seit langem unter Denkmalschutz: das Barghus in Dammfleth. Vor 30 Jahren setzten sich Heidrun Weber-Luthe und Gregor Luthe (Foto) das Ziel, das seinerzeit heruntergekommene Gehöft stilecht zu sanieren. Nach mehr als einem Jahrzehnt war auch das Haupthaus bewohnbar. Zu besonderen Gelegenheiten öffnen die Eheleute die Barghus-Türen, um Interessierten die Möglichkeit zu geben, den historischen Charme des Hofes zu entdecken. So wie im Rahmen des Projektes „Die Wilstermarsch erfahren“ am 10. September.
Als Barghus werden Höfe bezeichnet, die von holländischen Kolonisten seit dem 16. Jahrhundert für die Vieh- und Milchwirtschaft mit Butter- und Käseherstellung errichtet wurden. In diesen, nur in der Wilstermarsch beheimateten Hoftypen bildet der Barg (Bergeraum) das Zentrum des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes.
Bereits 1992 erwarb das Ehepaar Luthe das Barghus in der Straße Hochfeld in Dammfleth. Das bis dahin seit vier Jahren leer stehende Gebäude war in keinem guten Zustand. Teilweise sei es „von der Natur wieder übernommen“ worden. Aber davon ließen sich Heidrun Weber-Luthe und Gregor Luthe nicht abschrecken. Viele Jahre restaurierten, sanierten und renovierten sie das alte Gebäude. Das Barghus in Dammfleth wurde 1745 errichtet. 1878 erfolgte eine Erneuerung des Wohnteils mit Milchkeller.
Seit 1992, dem Jahr, in dem Heidrun Weber-Luthe und Gregor Luthe das Barghus kauften, steht es unter Denkmalschutz. „Wir waren von Anfang an fasziniert von dem Gebäude“, erklärt Gregor Luthe. Der ehemalige Berufssoldat begeistert sich schon lange für alte Dinge und sammelt Antiquitäten. Mit Architektin Christine Scheer wurde ein Plan zur Restaurierung des Gehöfts entworfen. Als Zeitrahmen für die erforderlichen Arbeiten setzte man zehn Jahre an. Letztendlich wurden es zwei Jahre mehr. Luthe betont: „Wir haben so gearbeitet, wie Geld da war.“ Als erstes wurde der ehemalige Pferdestall denkmalgerecht zu einem Wohnhaus umgebaut. 1994 konnten die Luthes dort einziehen und ihr Haus in Hohenaspe verkaufen. Auch der frühere Schweinestall wurde entsprechend zu einem Wohnhaus umgestaltet.
Im Jahr 2004 war dann auch das Haupthaus soweit, dass das Eigentümerehepaar dorthin überwechseln konnte. In den umgebauten Pferdestall zog Tochter Claudia Neumayr mit ihrem Ehemann. Auch die Mutter von Gregor Luthe wohnte bis zu ihrem Tod 2009 auf dem „Mehrgenerationenhof“.
Nachdem die Gebäude restauriert waren, begann die Gestaltung des Außenbereiches mit Bauerngarten. Finanzielle Unterstützung erhielt das Ehepaar von der Denkmalschutzbehörde, die vor allem das Reetdach sowie die Außengestaltung des Gebäudes über Fördertöpfe mitfinanzierte. „Seit Fertigstellung hatten wir schon Besuch von Gruppen in Begleitung von Architektin Christine Scheer“, erzählt Gregor Luthe nicht ohne Stolz.
Nun freut sich der 76-Jährige auf den 10. September. Dann möchte er den Interessierten in der Zeit von 11 bis 17 Uhr das alte Gebäude auf dem rund 6700 Quadratmeter großen Grundstück zeigen. Und ein Blick in das Gebäude lohnt sich. Denn mit vielen schönen Details, kombiniert mit alter und auch moderner Einrichtung wurde das Haus liebevoll hergerichtet und gestaltet. „Wir möchten beim Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ zeigen, dass es sich lohnt, etwas Altes zu bewahren und wieder herzurichten“, so Luthe.