Erinnerungen an das frühere Dorf Büttel
Ehemalige Bütteler freuen sich auf Besucher, die an der Geschichte ihres Dorfes interessiert sind. Ilke Rosenburg
Pastor Eckart Grulke präsentiert das großzügig bebilderte Faltblatt, das für einen Rundgang durch Büttel genutzt werden kann und dort wie in St. Margarethen und Wilster schon zur Mitnahme ausliegt. Am Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ (Sonntag, 8. September) können Besucher entdecken, wie es in dem Dorf früher aussah, bevor weite Teile davon für Industrieansiedlungen weichen mussten. Ilke Rosenburg
Im April hatte es ein erstes großes Treffen ehemaliger Bütteler Einwohner gegeben, jetzt stehen die Pläne für den Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ am 8. September fest. Dazu hatten sich die Männer und Frauen, die einst ihr Zuhause in dem Elbdorf hatten, noch einmal am Deich getroffen, um letzte Vorbereitungen zu besprechen.
Die große Umsiedlung von rund 750 Bütteler Einwohnern für die Industrieansiedlung erfolgte zwischen 1979 und 1987. Seither hat sich das Dorf natürlich nachhaltig verändert. Das ist auch der Grund, warum die Gruppe von ihrem ursprünglichen Vorhaben, an bestimmten Orten Hinweisschilder mit den Bildern von einst aufzustellen sowie feste Rundgänge anzubieten, abgewichen sind. „Das ist so nicht möglich“, erzählt Pastor Eckart Grulke, der mit zum Organisationsteam gehört. Die Idee: „Wir bieten allen Interessierten die Möglichkeit zu spontanen Führungen an, aber sie können auch auf eigene Faust auf Entdeckungstour gehen“, so Grulke.
Auf seine Initiative hin ist nun ein Faltplan entstanden, der anhand eines Luftbildes einen Überblick über Büttel vor 1978 mit dem Vorschlag eines Rundganges enthält. Standorte von einst besonderer Bedeutung sind nummeriert worden, dazu bietet der Faltplan auch die entsprechenden Fotos. So wie den Bütteler Kanal, den Armsünderstieg, die Deichstraße mit Dampfmühle oder die Volksschule. Von den einst drei Gasthöfen ist glücklicherweise einer noch vorhanden: der Elbkrug 2.0, ehemals Gasthof Rusch, mitten im Dorf. Der Elbkrug ist am Aktionstag auch Mittelpunkt des Geschehens.
Dort treffen sich die Ehemaligen, die allen Interessierten von 10.30 bis 16.30 Uhr auch für Führungen bereitstehen, wenn gewünscht. Auf jeden Fall aber werden sie erzählen, wie sie einst ihr Dorf erlebt haben. Die eine oder andere Anekdote wird sicher auch zu hören sein. Per Beamer werden Bilder und Zeitungsartikel aus der Zeit der Umsiedlung gezeigt. Zudem wird es einen Infotisch zur Industrieansiedlung mit dem damaligen Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft, Hans-Jürgen Hett, geben. Der Faltplan für die Entdeckung Büttels einst und heute ist übrigens in Büttel im Elbkrug, in St. Margarethen im Markttreff und Dolling Huus sowie in Wilster im Amt Wilstermarsch erhältlich.