Das hat die Wilstermarsch alles zu bieten
Jürgen Ruge hat das Regiobranding in die Wilstermarsch gebracht und jetzt mit seiner Lenkungsgruppe und zahlreichen Ehrenamtlichen den dritten Aktionstag organisiert. „Die diesjährigen Flächengemeinden stellten uns vor neue Aufgaben, denn oft gab es keine Gruppen, die uns unterstützen können“, erzählte Ruge von den Vorbereitungen. An 22 Stationen, bei zwei Fahrradtouren und einer Stadtführung gab es in den großen und kleinen Dörfern viel zu entdecken.
Auch die stellvertretende Amtsvorsteherin Regina Kraft steht mit ihrer Gemeinde Aebtissinwisch hinter dem Aktionstag. „Durch die Aktionen hat die Wilstermarsch eine ganz andere Aufmerksamkeit erlangt – wir müssen uns nicht verstecken, aber nur gemeinsam kann man so ein Projekt auf die Beine stellen.“ Eine Bilderausstellung zeigte das Dorf zu einer Zeit mit einer ganz anderen Infrastruktur, als es sie heute hat.
Herbert Frauen vom Heimatverband Kreis Steinburg stellte klar: „Man muss sich nur in Bewegung setzen und zu Orten hinfahren, um dabei etwas zu erfahren und Menschen kennenzulernen, die diese Orte ausmachen.“
Und das taten schon vor dem offiziellen Startschuss um 11 Uhr sehr viele Menschen. In der historischen Schmiede am Dückerstieg erklärte Astrid Geruhn das Schmiedehandwerk und hatte „Herzen der Wilstermarsch“ vorbereitet. Bürgermeisterin Frauke Wyhnanek hatte die tiefste Landstelle in Neuendorf-Sachsenbande mit Luftballons an 3,54 Meter langen Bändern gekennzeichnet. Vom tiefsten Punkt Deutschlands geht es nur bergauf, davon überzeugte sich auch der Hamburger Künstler Steffen Langer.
Arno Kruse erklärte die Bedeutung der Schleuse Kasenort und den Verlauf der Au vor dem Bau. Rolf Horstmann bot Fahrten mit dem Schleppboot „Red Bull“ von Kasenort bis zur Michaelsenstraße an und mit dem Kanu konnte auf der Feldwettern die Strecke zwischen Kasenort und der Schöpfmühle in Kasenort zurückgelegt werden. Dort erklärte der Förderverein Schöpfmühle Honigfleth, wie zu früheren Zeiten die Entwässerung der Marsch funktionierte.
Während Karin Labendowicz als Etatsrätin Doos durch das neue Rathaus in Wilster führte und der Rathaus-Verein im Alten Rathaus Führungen anbot, sorgte Magd Claudia Lemm im Kerker mit Erzählungen für spannende Momente. Die sechsjährige Charlotte hatte keine Angst und findet Aschenputtel toll. Sie konnte sich aber auf die Geschichte vom Sohn des Holzfällers und dem Flaschengeist oder über die alte Frau mit dem Nixen-Kind einlassen und freute sich über eine Leckmuschel, die sie an die Erzählstunde erinnern sollte.
Der Regionalverein bildet das Dach über das Regiobranding. Olaf Prüß hatte errechnet, dass zirka 400 Ehrenamtler etwa 7500 Gäste an den drei Aktionstagen informiert und betreut haben. „Darüber, dass Menschen vor Ort ins Gespräch kommen, sind wir dankbar und stolz.“ Am Sonntag, 14. September 2025, kann wieder die Wilstermarsch erlebt werden.