Jan Beimgraben gibt Einblick in einen modernen Milchviehbetrieb
Die Regiobranding-Lenkungsgruppe des Kreises Steinburg lädt zum Aktionstag „Die Wilstermarsch erfahren“ am Sonntag, 11. September, ein. Eine Vielzahl von Stationen werden eingerichtet sein, um Besonderheiten, die die Region ausmachen, allen Interessierten vorzustellen. Eine davon ist der Beimgraben-Hof in Nortorf-Diekdorf, der in der sechsten Generation heute von Jan Beimgraben bewirtschaftet wird. „Wir sind ein typischer Wilstermarschhof mit Weidehaltung“, beschreibt er seinen Betrieb.
Mit 80 Milchkühen unterhält er einen durchschnittlich großen Milchviehbetrieb, dazu gehören auch 15 Charolais-Mutterkühe, eine französische Rasse. „Das ist aber mehr mein Hobby“, so Beimgraben.
Er möchte am Aktionstag über die moderne Landwirtschaft informieren. Dem Verbraucher erklären, „wie gearbeitet wird, um Geld zu verdienen“, erklärt er. Und unter welchen Vorgaben das geschehe. „Heute muss ja alles genormt sein, damit die Industrie es verarbeiten kann“, sagt Beimgraben. So dürften zum Beispiel Koteletts nur eine bestimmte Größe haben, um maschinell verpackt zu werden.
Dazu wurden die Tiere in Altersklassen eingeteilt. So sei geregelt, was noch als Kalbfleisch betitelt werden darf und was nicht mehr. So gehört ein 24 Monate altes Rind bereits zu den Altbullen und bringe etwa 80 Cent pro Kilogramm weniger als ein Kalb.
Und Beimgraben spricht noch eine Problematik an, mit der sich die Landwirte seit Jahren zunehmend konfrontiert sehen: die Bürokratie. „Die Landwirtschaft ist durch eine lückenlose Dokumentation gläsern und dadurch in der Verwaltung sehr aufwändig geworden“, sagt Beimgraben. Dabei würden viele heutige Auflagen schon seit Generationen erfüllt. Die Tiere seien nahezu Tag und Nacht draußen, würden ständig kontrolliert, wie auch die Milchwerte überprüft würden.
Ab 11 Uhr wird Jan Beimgraben am 11. September allen Besuchern auf seinem Hof in Diekdorf 141 Besichtigungen mit Erläuterungen anbieten und Fragen beantworten.